Stein und Peters (CDU): MV braucht Grundlastfähigkeit
Den jüngsten Forderungen von Grünen und Linken aus dem Schweriner Landtag, das moderne Rostocker Steinkohlekraftwerk schnellstmöglich abzuschalten, können Peter Stein und Daniel Peters (beide CDU) nur sehr bedingt etwas abgewinnen. Zwischen 2030 und 2038 werde die Kohleverstromung in Rostock beendet. Das sei die geltende Beschlusslage zum Kohleausstieg. Ein voreiliges Abschalten führe dazu, dass das für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft und die mögliche Umrüstung des Kraftwerkstandortes so wichtige Fachpersonal und die Fähigkeiten der Infrastruktur verloren gingen. Zudem sei es für den Klimaschutz extrem kontraproduktiv, wenn zur Sicherung der nötigen Grundlastfähigkeit auf schmutzigeren Kohlestrom aus Polen zurückgegriffen werden müsse.
Peter Stein: "Ich bin mir mit den zahlreichen Experten einig darin, dass die Marktentwicklung mit dem Ansteigen des CO2-Preises schon zu einem viel früheren Ausstieg aus fossilen Energieträgern führen wird. Jetzt aus purer Wahlkampftaktik heraus etwas übers Knie zu brechen, was dem Klima und dem Standort Rostock im Ergebnis mehr schadet als nützt, ist in die falsche Richtung gesprungen."
Daniel Peters: "Den Eindruck zu vermitteln, dass das Kraftwerk nicht mehr für die Strom- und Wärmeversorgung benötigt würde und es lieber heute als morgen vom Netz geht, ist purer Klimapopulismus. Wir alle wollen den Wandel, aber dafür braucht es grundlastfähige, verlässliche und auch bezahlbare Alternativen. Diese erreichen wir durch technologischen Fortschritt und hier hat Rostock mit dem Thema Wasserstoff echte Chancen. Mit Blick auf die Preisentwicklung des Stroms für den Verbraucher besorgt mich, dass die selbsternannten sozialen Parteien das kaum zu interessieren scheint. Strom und Wärme dürfen keine Luxusgüter werden. "
Beide Abgeordneten begrüßen die Pläne der Bundesregierung für den weiteren Ausbau der Wind-kraft auf See sowie die beschlossenen 7 Milliarden Euro für den Hochlauf der nationalen Wasserstoffwirtschaft. Hinzu kommen die von der EU geförderten IPCEI-Projekte (Important Project of Common European Interest) derer die Bundesregierung vier aus Mecklenburg-Vorpommern beantragt hat und die voraussichtlich noch dieses Jahr von der EU-Kommission genehmigt würden.
"Wir haben in MV weit mehr erneuerbaren Strom, als wir benötigen. Um diesen besser nutzbar zu machen, brauchen wir neue Nutzungsformen und Speichertechnologien. Wasserstoff und dessen Derivate, NordLink oder das kürzlich in Betrieb genommene neue Umspannwerk in Tessin sind beste Beispiele dafür. Die Forderungen von Grünen und Linken sind populär formuliert, aber letztlich nur störend auf dem Weg zu einer klimaneutralen Wirtschaft- und Stromerzeugung", so Stein und Peters abschließend.